– Paladins gewinnen in Hamburg 12:0 –
Die Vorzeichen standen am Samstag gut. Die Paladins hatten 3 Siege und 3 Niederlagen auf dem Konto – der Gegner, die Hamburg Huskies hingegen keinen Sieg bei 5 Niederlagen. Es sollte jedoch nicht so reibungslos verlaufen, wie die Papierform es vermuten ließ. Nach einer punktlosen ersten Halbzeit schlug die Offense der Klingenstädter endlich zweimal zu und eine überragende Defense sicherte den Paladins den vorzeitigen Klassenerhalt.
Die ersten Minuten des Spiels waren geprägt von starken Läufen über die Runningbacks Moses harris und Noah Whittle sowie einem wunderschönen Pass über 50 Yards von QB Jeremy Konzack auf seinen Receiver Noah Gehring. Es schien ein einfaches Spiel für die Paladins-Offense zu werden. Kurz vor der Hamburger Endzone begann dann jedoch ein Flaggenfestival, das bis zur Mitte des dritten Quarters andauern sollte. Immer wieder fingen die Solinger sich empfindliche Strafen ein, die Raumgewinn zunichte machten und neue First Downs oder gar Punkte in fast unerreichbare Entfernungen brachten. Die Huskies konnten daraus jedoch nur wenig Kapital schlagen. Zwar fand der amerikanische Spielmacher der Hamburger, Matt Adam, seine Anspielstationen, aber in den entscheidenden Situationen ließen die Receiver wichtige Pässe fallen. „Wir hatten die Huskies über weite Strecken im Griff, aber in einigen Situationen war es wirklich knapp. Ich hätte nicht gedacht, dass wir Hamburg bis zum Schlusspfiff zu Null halten“, so Defensive Coordinator Tim Rüttgers. So ging es folgerichtig mit 0:0 in die Halbzeit.
Während die Huskies den ersten Saisonsieg witterten, lagen bei den Solingern die Nerven blank. Nach den Spielen in Düsseldorf und Berlin drohte das dritte Auswärtsspiel ohne Punkte. Die Spannung war demnach auch bei Headcoach Michael Tiedge zum Greifen nah: „Wir müssen uns wieder auf die absoluten Basics konzentrieren, die Strafen vermeiden und eng zusammenstehen. Es liegt jetzt an jedem einzelnen Spieler sein Bestes zu geben- egal ob auf dem Platz oder an der Seitenlinie!“
Die Ansprache und taktische Veränderungen zeigten dann sogleich Wirkung. Die Defensive konnte die Huskies schnell stoppen und die Offense spielte wie ausgewechselt. Harris und Whittle wirbelten hinter der nun stark aufspielenden Offense-Line um Center Felix Issberner über den Platz, sodass es nach kurzer Zeit 6:0 durch einen 15 Yards-Run von Moses Harris stand (PAT blocked). Auch die Abwehr legte noch einen Gang zu und erhöhte weiter den Druck. Besonders auffällig war dabei die Defense Line um Andre Revere, Janek Wenke, Paul Urspruch, Felix Siegert und Urgestein Martin Wilberg, die QB Matt Adam bei jedem Spielzug massiv unter Druck setzten und zahlreiche Mal zu Boden brachten. Nach einem Puntreturn über 30 Yards durch Robert Cummings betrat Nachwuchs-Quarterback Alex Busch das Feld. Busch führte seine Offense souverän Richtung Endzone und bediente Harris mit einem schönen Pass, den dieser wiederum über die restlichen 40 Yards trug und in seinen zweiten Touchdown des Tages umwandelte (PAT fail). Mit dem 12:0 ging es in das vierte Quarter. Beide Abwehrreihen dominierten nun das Geschehen und ließen nur noch wenige erfolgreiche Spielzüge zu. Kurz vor Ende attackierte Hamburg noch mehrfach die Solinger Endzone, hatte die Rechnung allerdings ohne Batuhan Giray gemacht. Der junge Paladin konnte gleich zwei Pässe des US-Quarterbacks der Huskies binnen weniger Minuten abfangen. Mit der zweiten Interception 40 Sekunden vor Ende setzte Giray den Schlusspunkt dieser hart umkämpften Partie. Der Jubel auf Solinger Seite war groß, denn durch den 4. Sieg ist das Minimalziel „Nichtabstieg“ schon nach dem 7. Spieltag erreicht. In den folgenden Wochen finden noch Hin- und Rückspiel gegen die Langenfeld Longhorns statt wovon eines das erste Late-Night-Game der Paladins sein wird sowie das Rückspiel gegen die Düsseldorf Panther.
Gianni Böntgen, Receiver: „In der Halbzeit war die Spannung in der Mannschaft greifbar. Wir sind ein junges Team, das lernen muss, mit solchen Situationen umzugehen. Deshalb bin ich stolz auf uns, dass wir diesen Sieg letzten Endes verdient eingefahren haben.“ Raphael Hasenbeck, Defensive Back: „In der ersten Halbzeit hatten wir etwas Glück, da die Huskies ihre Chancen nicht genutzt haben. Zudem gab es einfach viel zu viele unnötige Strafen. Dafür konnten wir in der zweiten Hälfte zeigen, was wirklich in uns steckt. Ich bin sehr erleichtert und hoch motiviert für die Schlussphase der Saison.“ Frank Neumann, Vorstand Sponsoring: „Warum muss eigentlich jedes Spiel so ein Krimi sein? Bis auf die Begegnung in Berlin war bislang jedes Spiel spannend bis zum Schluss. Es ist zudem einfach unfassbar, dass wir selbst 350 Kilometer von zu Hause gefühlt mehr Zuschauer mitbringen als das Heimteam. Der Support durch unsere Fans ist der Wahnsinn. Ich freue mich unglaublich für diese junge Truppe, die nun den Rücken frei hat und gegen Langenfeld und Düsseldorf erleichtert aufspielen kann.“
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Foto: Fabi Ation